Vor einem Monat ist der ThePowerMBA gestartet und es wird Zeit meine ersten Eindrücke mich euch zu teilen. Ich habe die beiden Einheiten Business Modell Analyse und Engines of Growth aus dem ersten Modul Business Model Innovation abgeschlossen und dadurch einen guten Einblick in das Programm bekommen.
In diesem Artikel werde ich meine ersten Eindrücke mit meiner sechsjährigen Universitätslaufbahn vergleichen. Mir fehlt zwar der direkte Vergleich mit einem MBA von einer Universität, aber dafür habe ich in meinem Studium mehrere BWL-Vorlesungen belegt und mich dabei auch mit vielen Betriebswirtschaftlern ausgetauscht. Daher habe ich ein gutes Gefühl dafür wie BWL an Universitäten gelehrt wird. Die beiden größten Unterschiede zwischen dem ThePowerMBA und einer Universität sind das Format und die Inhalte.
Das ThePowerMBA Format
Jede Lektion besteht aus einem oder mehreren Videos, welche zwischen 5 und 15 Minuten lang sind. Beim Anschauen der Videos habe ich bei neuen Begriffen wie Operational Leverage hin und wieder gestoppt und zurückgespult, um die Erklärung richtig zu verstehen. Diesen Luxus gibt es bei einer normalen Uni-Vorlesung nicht. Die meisten Professoren nehmen ihre Vorlesung nicht auf, damit die Studierenden zu den Vorlesungen kommen. Wenn man Glück hat, dann werden die Folien bereitgestellt.
Beim ThePowerMBA sind die Videos und Erklärungen in einem Typeform Formular eingebettet, wodurch man die Lektion im eigenen Tempo durcharbeiten kann. Am Ende der Lektionen befindet sich häufig ein Hinweis auf das Forum in dem ein spezifischer Aspekt genauer diskutiert werden kann. Zusätzlich zu den Lektionen gibt es noch Zoom-Webinare, in denen die Dozenten Fragen beantworten.
Die ThePowerMBA Inhalte
Borja Adanero Guinea und Allie Whiteflee sind beiden einzigen Dozenten für die Theorie, wodurch das ganze Programm sehr gut aufeinander abgestimmt ist. In einer Universität gibt es für jedes Fach einen anderen Dozenten, wodurch es viele Überschneidungen und Lücken gibt. Im Gegensatz dazu ist der ThePowerMBA linear aufgebaut und es gibt viele Querverweise auf vorherige Lektionen.
Die theoretischen Konzepte werden zuerst erklärt und danach anhand von mehreren Interviews mit erfolgreichen Gründern genauer erläutert. Im ersten Modul wird der Business Model Canvas anhand von Waze, CarLotz, Rent the Runway, Omnivirt, Bizwize und Sugarfina erklärt. An den Unternehmen wird deutlich, dass der Fokus auf online Geschäftsmodellen liegt, es aber auch Ausnahmen wie CarLotz gibt.
Die Fallstudien helfen nicht nur dabei die Theorie besser zu verstehen, sondern sie liefern auch das nötige Hintergrundwissen. Es ist zwar interessant die unterschiedlichen Marketingkanäle zu kennen, aber wirklich spannend wird es erst, wenn man konkrete Zahlen aus der Praxis kennt. Die beiden Gründer der DTC Brand VAER legen beispielsweise den angestrebten ROI ihrer Werbekampagnen offen. Nach diesem Praxiswissen sucht man an Universitäten vergeblich.
Mein Fazit
Der ThePowerMBA besteht zu 90 % Praxis und 10 % Theorie und ein klassisches Studium besteht aus 90 % Theorie und 10 % Praxis. Dies soll jedoch nicht heißen, dass ein Studium an einer Universität nichts bringt.
Meine Studienzeit hat meinen Horizont erweitert und mir dabei geholfen mich persönlich weiterzuentwickeln. Die Theorien und Konzepte haben mich zwar geistig stimuliert, aber gleichzeitig habe ich die meisten Seminare und Vorlesungen mit dem unguten Gefühl verlassen, dass sie mir im Geschäftsleben wenig bringen werden.
In den BWL-Vorlesungen ging es nicht darum wie man ein Start-up aufbaut, sondern es wurde beschrieben wie das Marketing und das Accounting bei internationalen Konzernen abläuft. Das ist zwar interessant für Menschen, die eine Führungsposition in einem Dax-Konzern anstreben, aber für Macher, die selber etwas aufbauen wollen, ist der ThePowerMBA die bessere Wahl.
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Herzlichen Dank Julian für deinen spannenden Artikel und Update zum PowerMBA!
Ich finde das Konzept super aber sehe immer noch Lücken zwischen klassischem Uni-MBA und diesem Online-Programm. Fragen, die du vielleicht in zukünftigen Updates abdecken könntest:
1. Gibt es eine Art vorzeigbare Leistungsevaluierung (Examen/Klausuren) und bekommt man Feedback über seine eigene Studienleistung?
2. Gibt es am Schluss ein Diplom, das im Vergleich zum klassischen MBA etwas hermacht?
3. Hat der nicht-globale Power-MBA bereits bewiesen, dass er nicht nur Wissen vermittelt sondern bei Absolventen auch Employability und zukünftiges Gehalt verbessert?
Hey Kathi,
freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Hier sind meine Gedanken zu deinen Fragen:
1) Am Ende jedes Moduls gibt es einen kurzen Test, der prüft, ob die Inhalte verstanden wurden. Der Umfang dieser Tests ist jedoch nicht mit Prüfungen an einer Universität zu vergleichen, sondern dient vielmehr dazu zu sehen, damit man selber das eigene Verständnis überprüfen kann. Deshalb gibt es am Ende auch keinen Überblick über die einzelnen Module, sondern nur die Bestätigung, dass man alle Module bestanden hat.
2) Da es sich bei dem PowerMBA um kein akkreditiertes Programm handelt wird die Akzeptanz stark vom zukünftigen Arbeitgeber abhängen. Start-ups werden für neue Bildungswege tendenziell offener sein als beispielsweise der Öffentliche Dienst.
3) Die letzten Jahre war der PowerMBA auf Spanisch und dieses Jahr ist der Beginn des Global Program auf Englisch und deshalb gibt es noch keine konkreten Zahlen für das Global Program. Unternehmen wie Google und Accenture nutzen den PowerMBA jedoch für die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, was schonmal ein gutes Zeichen ist.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Beste Grüße
Julian